Mit einer sogenannten Mantelverordnung sollen bundeseinheitliche und rechtsverbindliche Anforderungen an die Verwertung von mineralischen Abfällen verankert werden, die sicherstellen, dass die Zielstellungen des Kreislaufwirtschafts-, Wasser-und Bodenschutzrechts gewährleistet und Erleichterungen für den Vollzug und die Wirtschaft geschaffen werden. Konzeptionell bewährt hat sich dafür das Geringfügigkeitsschwellenwertkonzept der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) aus dem Jahr 2004, welches definiert, wann eine Änderung der Beschaffenheit des Grundwassers als geringfügig im Sinne des Besorgnisgrundsatzes einzuschätzen ist.
Jedes Jahr fallen in Deutschland rund 200 Millionen Tonnen mineralischer Abfälle und Reststoffe an. Der Umgang mit diesem bundesweit größten Abfallstrom soll in einer Mantelverordnung einheitlich geregelt werden.
Lange Zeit wurden als Grundlage für die Bewertung der Zulässigkeit einer Verwertung mineralischer Abfälle die Mitteilungen der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) Nr. 20 „Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Reststoffen/Abfällen – Technische Regeln" herangezogen. Spätestens seit dem sogenannten Tongrubenurteil II des Bundesverwaltungsgerichts vom 14. April 2005 – 7 C 26/03 – steht jedoch fest, dass die technischen Regeln den Anforderungen des Abfall-, Bodenschutz- und Wasserrechtes nicht in ausreichendem Maße Rechnung tragen.
Im September 2005 hatten die Bund/Länderarbeitsgemeinschaften Bodenschutz (LABO), Abfall (LAGA) und Wasser (LAWA) das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gebeten, bundeseinheitliche und rechtsverbindliche Anforderungen an die Verwertung von mineralischen Abfällen in technischen Bauwerken und in bodenähnlichen Anwendungen zu schaffen. Im Jahr 2006 hat das Bundesumweltministerium einen entsprechenden Verordnungsentwurf angekündigt. Die Regelungen sollen sicherstellen, dass die Verwertung von mineralischen Abfällen bundeseinheitlich
■ den Zielstellungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes entspricht,
■ ein ausreichender Schutz des Grundwassers vor Verunreinigungen im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes,
■ ein ausreichender Schutz des Bodens vor schädlichen Veränderungen im Sinne des Bundes-Bodenschutzgesetzes gewährleistet ist, und
■ deutliche Erleichterungen für den Vollzug und die Wirtschaft geschaffen werden.
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Quelle: | Wasser und Abfall 10/2014 (Oktober 2014) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Hans-Josef Düwel Astrid Lange | |
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Mögliche Veränderung der Stoffströme mineralischer Abfälle in Baden-Württemberg durch die geplante MantelV
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Vier Artikel sollen unter anderem sicherstellen, dass die Verwertung von mineralischen Ersatzbaustoffen im Erd-, Straßen-, Wege- und Schienenverkehrswegebau sowie zur Verfüllung und Rekultivierung von Steinbrüchen gemäß den Zielstellungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes erfolgt und ein ausreichender Schutz des Grundwassers und des Bodens gewährleistet ist. Im Wesentlichen sollen vier Artikel folgende Fragen beantworten:
Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen
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Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?
bifa-Text No. 62: Ecoefficiency analysis of photovoltaic modules / english version
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The study by the bifa environmental institute describes a future-orientated view of the ecological and economic effects of photovoltaic (PV) systems along their whole life cycle.
bifa-Text Nr. 57: Die Abfallwirtschaft im Jahr 2030 - Eine Szenarioanalyse nicht nur für Bayern
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In einer neuen Studie des bifa Umweltinstituts werden mögliche Entwicklungen der regionalen, nationalen und internationalen Rahmenbedingungen für die bayerische Abfallwirtschaft im Jahr 2030 dargestellt sowie deren Auswirkungen auf die Abfallwirtschaftsstrukturen und auf die Ökoeffizienz. Das Projekt wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit durchgeführt. Die Ergebnisse bieten auch anderen Behörden, Unternehmen und Verbänden in Deutschland eine Basis für die eigene Positionierung und Strategieentwicklung.
bifa-Text Nr. 54: Verbrauchsartikel im Krankenhaus: Kosten senken und Umwelt entlasten
durch optimierten Einsatz
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Das bifa Umweltinstitut hat das neue XHOSPIpro-Beratungskonzept entwickelt und in vier Krankenhäusern erprobt. Untersucht wurden Möglichkeiten, Verbrauchsartikel so einzusetzen, dass die Umwelt entlastet wird und die Kosten sinken. Insgesamt wurden 38 Analysen zu 18 Themenbereichen durchgeführt.