Versuch einer neuen Definition kommunaler Daseinsvorsorge

Wir leben in einer Zeit immer komplexerer, unübersichtlicher werdender Lebensumstände. Sie fordern dazu heraus, wichtige Grundprinzipien neu zu überdenken oder gar neu zu definieren. Aber ist das wirklich hilfreich oder gar notwendig? Genügt es nicht, auf die Wurzeln solcher Grundprinzipien zurückzugehen und daraus eine Orientierung für die moderne Welt von heute abzuleiten?

 
"Dasein" entspricht dem Begriff "Leben", und jedes Lebewesen, auch jeder Mensch trägt einen Überlebenstrieb in sich, der auch als Daseinsvorsorge bezeichnet werden kann. Doch die menschliche Daseinsvorsorge geht über den bloßen Überlebenstrieb weit hinaus. Denn das menschliche Leben unterscheidet sich grundsätzlich vom Leben aller übrigen Lebewesen.
 
Der Mensch ist ein Sonder-Lebewesen, das von der Lebens-Evolution mit den Fähigkeiten Bewusstsein, Intellekt, Selbsterkenntnis, und forschende Vorausschau ausgestattet wurde – die kein anderes Lebewesen besitzt. Dennoch ist der Mensch, der ja aus den höheren Säugetieren hervorgegangen ist, biologisch ein Säugetier geblieben, das neben seinem geistigen Wesen weiterhin alle "tierischen" Merkmale und Antriebe aufweist. Mehr noch: Das Biologische im Menschen ist die Grundlage seiner geistig-kulturellen Ideen und Aktivitäten. Der Mensch muss "biologisch funktionieren", um geistig tätig sein zu können! Umgekehrt setzt er seine geistigen Fähigkeiten auch ein, um das Biologische in Funktion zu halten, ja es zu optimieren.
 
Das betrifft auch die Daseinsvorsorge. Wir Menschen übersetzen den biologischen Überlebenstrieb in bewusstes, vorausschauendes Handeln. Wir wollen ja nicht bloß überleben, sondern auch so lange wie möglich und dabei auch gut und bequem leben – als Individuen wie auch in der Kommune.



Copyright: © ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen
Quelle: Kommunen in der Verantwortung (Juli 2014)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Professor em. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Haber

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