In Pilotprojekten des Landes Baden-Württemberg erwiesen sich Hochwassergefahrenkarten als sehr nützliches Instrument für die Vorbereitung auf Hochwasserereignisse. Sowohl Spezialisten als auch Laien konnten sich ein zuverlässiges Bild von den zu erwartenden Ausmaßen und Auswirkungen machen. Dabei zeigte sich aber auch, dass das kommunale Krisenmanagement vielerorts noch wenig entwickelt ist.
Um eine Übersicht des deutschen Krisenmanagementsystems zu geben, sind zunächst die Begriffe Krise und Krisenmanagement zu reflektieren.
Unter Krise wird ein außergewöhnliches Schadenereignis verstanden. Außergewöhnlich ist ein Schadenereignis dann, wenn es nicht mit den üblicherweise verfügbaren Ressourcen bewältigt werden kann, wobei unter Ressourcen neben Personal, Mitteln und Finanzen auch Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen zu verstehen sind. Für die Bewältigung gewöhnlicher Schadenereignisse, beispielsweise eines Wohnungsbrandes, stehen bewährte Standardprozeduren zur Verfügung. Die dafür ausgebildeten Akteure wissen, was zu tun das Richtige ist. Außergewöhnliche Schadenereignisse sind hingegen so vielschichtig, großräumig oder neuartig, dass zunächst Ungewissheit darüber herrscht, was genau geschehen ist und/oder wie sich dies auswirkt und/oder welche Maßnahmen zu treffen und/oder umzusetzen sind und/oder es fehlen die für die Gefahrenabwehr sowie Schadenbewältigung erforderlichen Ressourcen. Dies klingt nach Chaos, weshalb selbst die einschlägige Norm für das Notfall- und Krisenmanagement von einer „anfänglichen Chaosphase" spricht.
Krisenhaftigkeit ist also eine Funktion sowohl des Schadenausmaßes als auch der Widerstandsfähigkeit (Resilience) des betroffenen Systems, beispielsweise einer Gemeinde.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft 11/2013 (November 2013) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | M. Sc. Christian Brauner | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Anlagen und Vermögensverwaltung im Wasserbau
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2021)
Betreiber von Hochwasserschutzanlagen aus dem Nordseeraum und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen haben innovative Lösungen für eine anpassungsfähige und breit aufgestellte Anlagen und Vermögensverwaltung entwickelt. Um den zukünftigen, gemeinsamen Herausforderungen im
Hochwasserschutz gewappnet zu sein, wurden Prinzipien erarbeitet und länderübergreifend an fünf Fallstudien im Nordseeraum angewendet.
Die Risikoanalyse im Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
Starkregenereignisse können große Schäden verursachen und sind zudem räumlich sowie zeitlich schwer vorhersagbar. Eine vorsorgende Betrachtung der potenziellen Risiken und des sich ergebenden Handlungsbedarfs ist daher grundlegend, um Risiken zu mindern sowie im Ereignisfall schnell und zielgerichtet handeln zu können. Mit dem Anhang 6 - Risikoanalyse - zum Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg wird Kommunen und Fachexperten eine praxisnahe Anleitung für die kommunale Risikoanalyse zur Verfügung gestellt.
Vorbereitung operativer Hochwasserabwehrmaßnahmen in Dresden
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
Ausgehend von den Erfahrungen der Hochwasserabwehr bei den Elbe-Hochwassern in Dresden wird dargestellt, wie operative Abwehrmaßnahmen (Verbaulinien) systematisch vorbereitet werden können. Mit der bei der Dresdner Stadtverwaltung verfügbaren Geodateninfrastruktur lassen sich Handlungsanleitungen für die Einsatzkräfte generieren, die bei unerwarteten Situationen an die konkrete Lage angepasst werden können. Vorab muss geprüft werden, dass die Wirksamkeit von Verbaulinien nicht durch Überschwemmungen über die Abwasserkanalisation konterkariert wird.
Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte - essentieller Baustein des Hochwasserrisikomanagements in Rheinland-Pfalz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
In den letzten Jahren ist bei der Hochwasservorsorge vermehrt die Vorsorge vor Starkregenereignissen in den Vordergrund getreten. Wichtiges Ziel ist hierbei die Verringerung des Schadenspotenzials in betroffenen Gebieten sowie das möglichst schadfreie Ableiten der Starkregensturzfluten. Seit 2014 unterstützt daher das Land seine Gemeinden und Städte dabei, ein örtliches Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept in Angriff zu nehmen. Ziel ist eine Bewusstseinsschärfung für die Gefahren des Hochwassers sowie die Umsetzung der in den Konzepten entwickelten Maßnahmen. Die Hochwasserpartnerschaften, das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge (IBH) und das neu gegründete Kompetenzzentrum für Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement (KHH) auf Ebene der Oberen Wasserbehörden sind hierbei wichtige Institutionen und Ansprechpartner für die Kommunen. Aktuell erarbeiten bereits über 600 Kommunen ein Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept - etliche sind bereits fertig gestellt. Die Kosten für die Aufstellung werden mit bis zu 90 %, die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen mit bis zu 60 % von der Wasserwirtschaftsverwaltung gefördert. Das Voranbringen und die Unterstützung bei der Umsetzung des Hochwasserrisikomanagements stehen damit beim Vorgehen in Rheinland-Pfalz an erster Stelle.
Risikovorsorge bei Überschwemmungen - eine Gemeinschaftsaufgabe
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (12/2019)
Ob Orkane, Hagel oder Starkregen - die Schäden für Privatpersonen und Gewerbetreibende nehmen immer wieder existenzbedrohende Ausmaße an. Zugleich werden wir künftig in Deutschland häufiger mit extremen Wetterlagen rechnen müssen. Wenn wir die Risiken beherrschen wollen, werden Prävention, Vorsorge und Aufklärung immer wichtiger. Versicherer arbeiten dafür - aber auch jeder Versicherte sowie der Staat müssen Ihrer Verantwortung nachkommen.