„e-Gas“ – Bau einer Einspeisestation für synthetisches Methan in Werlte

Der Automobilhersteller Audi, das Oldenburger Versorgungsunternehmen EWE und Solar Fuel aus Stuttgart werden im Laufe des Jahres 2013 die erste Pilotanlage für die industrielle Erzeugung und Nutzung von synthetischem Methan in Betrieb nehmen. Mit der Ausführung wesentlicher Komponenten hat der Oldenburger Netzbetreiber den Anlagenbauer Bohlen & Doyen beauftragt.

Der Klimaschutz sowie der Umstieg von fossilen und Kernbrennstoffen auf erneuerbare Energien stehen seit Juli 2011 durch die im Bundesrat verabschiedeten Gesetzespakete für die Energiewende im Vordergrund. Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Energieversorgung nimmt die Windenergienutzung an Land und auf See die Spitzenposition bei der Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien ein. Doch während Kraftwerke genau den Strom bereitstellen, der nachgefragt wird, gilt es, bei der Windenergie natürliche Schwankungen – resultierend aus der Windstärke – zu berücksichtigen, sodass bei schwachem Wind nur wenig Strom produziert wird, es jedoch bei starkem Wind durchaus zur Abschaltung von Windrädern kommt, um eine Netzüberlastung zu verhindern. Folgerichtig bedarf es einer zielführenden Netzausbauplanung des Stromnetzes, das besser auf den Transport von Strom aus erneuerbaren Energien ausgelegt werden muss. Wenngleich der Ausbau zu einer verbesserten Nutzung des gewonnenen Ökostroms führt, wird es weiterhin Übertragungsverluste beim Transport von Strom geben, die durch physikalische Begebenheiten begründet sind.
Doch vorrangig bleibt die zentrale Frage bestehen, welche in der nahen Zukunft möglichen Alternativen zur effektiven Nutzung von überschüssiger Windenergie zur Auswahl stehen, um einer vollständigen Verschwendung von Windenergiespitzen, die nicht eingespeist werden können, entgegenzuwirken. Die Dringlichkeit dieser Frage bekommt einen zusätzlichen Stellenwert im Hinblick auf den schleppenden Ausbau des Stromnetzes. Eine vielversprechende Option ist die Nutzung des vorhandenen Ökostroms zur Wasserstofferzeugung und der anschließenden Methanisierung. Dieses so genannte Power-to-Gas- Verfahren ermöglicht die Energiespeicherung im Erdgasnetz. Durch die Einspeisung des Erdgassubstituts steht das ökologisch gewonnene Gas u. a. auch an Erdgas-Tankstellen zur Verfügung.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 05 - 2013 (Mai 2013)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Martin Völler

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