Ausbau der getrennten Bioabfallsammlung - Chance für die kommunale Abfallwirtschaft

Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) enthält die Verpflichtung, Bioabfälle spätestens ab dem 01.01.2015 getrennt zu sammeln. In Gebieten, die bisher kein System zur getrennten Bioabfallsammlung anbieten, wird die Einführung der Biotonne in naher Zukunft zur Diskussion stehen. Aber auch die Kommunen, die bereits eine
Getrennterfassung von Bioabfällen anbieten, sollten prüfen, ob Anschlussgrad und Sammelmenge erhöht werden können.

Empfehlungen/Forderungen des VKU
  • Einführung einer flächendeckenden getrennten Bioabfallsammlung: Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) setzt sich für eine stärkere Nutzung von Bioabfällen ein. Die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger mit ihren kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieben werden aufgefordert, die Getrennterfassung von Bioabfällen flächendeckend einzuführen bzw. vorhandene Erfassungssysteme weiter zu optimieren.
  • Organische Wertstoffe optimal nutzen: Bioabfälle sind organische Wertstoffe. Sie können energetisch und stofflich verwertet werden. Die kommunalen Unternehmen sollten dieses Potenzial nicht ungenutzt lassen. Die Einführung bzw. Ausweitung der Bioabfallerfassung sollte nicht als Belastung, sondern als Chance verstanden werden. Die Getrenntsammlung von Bioabfällen eröffnet den Einstieg in nachgelagerte Wertschöpfungsstufen (Kompostierung / Vergärung) und in die Erzeugung erneuerbarer Energien.
  • Konsequente Durchsetzung der Abfallhierarchie: Der VKU plädiert für eine konsequente Durchsetzung der Abfallhierarchie und unterstützt die Einführung von verpflichtenden Zielen für die getrennte Sammlung und das Recycling von biologisch abbaubaren Abfällen auf EU- und nationaler Ebene.
  • Ziel: Erhöhung der Sammelmenge um mindestens 20 kg/E*a: Die Bioabfallsammlung erfolgt derzeit bundesweit auf sehr unterschiedlichem Niveau. Aktuell werden in Deutschland durchschnittlich 110 kg je Einwohner und Jahr an Bio- und Grünabfällen getrennt erfasst. Im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes sollten alle Kommunen Verbesserungsmöglichkeiten des Sammelsystems prüfen und versuchen, die erfassten Wertstoffmengen zu steigern. Anzustreben ist eine Erhöhung der Sammelmenge von Bio- und Grünabfällen um mindestens 20 kg/E*a auf mindestens 130 kg/E*a im
    Bundesdurchschnitt.



Copyright: © VKU
Quelle: Stellungnahme 2013 (Juli 2013)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor:

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

bifa-Text Nr. 65: Eigenverwertung von Bioabfällen - Eigenkompostierung, Eigendeponierung, illegale Eigenentsorgung
© bifa Umweltinstitut GmbH (12/2015)

Das Pferd von hinten aufzäumen
© Eigenbeiträge der Autoren (3/2013)
Werden kommunale Bioabfälle nur deponiert, sind sie klimaschädlich. Dabei könnten sie zu einer europaweit bedeutsamen Energieressource reifen: Aus dem Bioabfall lässt sich durch Trockenfermentation Biogas herstellen! Welche Verfahren aber sind an welchem Standort richtig - automatisierte, kontinuierliche oder diskontinuierliche Batch-Verfahren?

bifa-Text Nr. 57: Die Abfallwirtschaft im Jahr 2030 - Eine Szenarioanalyse nicht nur für Bayern
© bifa Umweltinstitut GmbH (5/2012)
In einer neuen Studie des bifa Umweltinstituts werden mögliche Entwicklungen der regionalen, nationalen und internationalen Rahmenbedingungen für die bayerische Abfallwirtschaft im Jahr 2030 dargestellt sowie deren Auswirkungen auf die Abfallwirtschaftsstrukturen und auf die Ökoeffizienz. Das Projekt wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit durchgeführt. Die Ergebnisse bieten auch anderen Behörden, Unternehmen und Verbänden in Deutschland eine Basis für die eigene Positionierung und Strategieentwicklung.

Gute Entwicklungschancen
© Rhombos Verlag (1/2008)
Die deutsche Entsorgungswirtschaft verfügt über ein großes Potential für Umwelttechnik und Arbeitsplätze

Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen
© ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen (4/2015)
Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

 
Leichtweiß-Institut
Physikalische und biologische
Aufbereitungs- und Behandlungs-
technologien, TU Braunschweig

ecovio® -
Erster Kunststoff der
BASF auf Basis nach-
wachsender Rohstoffe