Die Bewirtschaftung von Siedlungsabfällen in den neuen EU-12-Mitgliedstaaten befindet sich noch nicht auf dem Niveau von Mittel-, Nord- und Westeuropa. Insbesondere fehlt es an finanziellen Mitteln zur Ausstattung kommunaler Entsorgungsträger zwecks europarechtskonformer Besorgung der Siedlungsabfallwirtschaft. Partnermodelle mit privatwirtschaftlich organisierten Entsorgungsunternehmen können helfen, diese Finanzierungslücken zu schließen. Am Beispiel der Teilregion Zentral- und Osteuropa (CEE) zeigt dieser Beitrag moderne Kooperationsmodelle sowie deren Anforderungen in der Praxis.
Unter der englischen Wortfolge „public private partnership" werden allgemein partnerschaftliche Organisationsformen zwischen öffentlich-rechtlichen Einrichtungen und zumeist privatwirtschaftlichen Unternehmen verstanden. In der Entsorgungswirtschaft haben sich derartige Kooperationen zwischen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und privaten Entsorgungsunternehmen schon vor längerer Zeit in Westeuropa etabliert; im Rahmen der fünften Erweiterung der Europäischen Union (EU) im Jahre 2004 – auch als „Osterweiterung" bezeichnet – haben sich derartige Systeme in jüngster Zeit auch vermehrt in Zentral- und Osteuropa (CEE) durchgesetzt.
Diese gemischtwirtschaftlichen Modelle werden gegenwärtig in Westeuropa sehr kontrovers diskutiert; in einzelnen Mitgliedstaaten sind starke Re-Kommunalisierungstendenzen in Richtung Eigenerledigung durch und Ausweitung der Organisationsverantwortung auf die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger im Segment der Bewirtschaftung von Siedlungsabfällen vorhanden. Untermauert wird dieser Trend zum Insourcing durch den Versuch, die Überlassungspflichten zugunsten der kommunalen Seite auf weitere Abfallströme auszudehnen (Gruneberg & Wilden 2012).
Konträr dazu stellt sich die Situation in Zentral- und Osteuropa dar: Noch sind es überwiegend wirtschaftliche Gründe, welche die Kommunen veranlassen, intensiv nach privatwirtschaftlichen Partnern zur Besorgung der Aufgaben der öffentlichen Abfallentsorgung zu suchen. Im Folgenden sollen die in Zentral- und Osteuropa vorherrschenden Rahmenbedingungen sowie erfolgreich realisierte Partnerschaftsmodelle dargestellt werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Dr. Peter Hodecek, MBA | |
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Notwendige Treiber für Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Abfall wird vielfach als Ressource am falschen Ort bezeichnet. Die österreichische Abfallwirtschaft ist weltweit ein Vorreiter bei der Nutzung dieser Ressource. Das bestehende System (rechtlich, wirtschaftlich, technisch) bietet dabei sowohl positive als auch negative Anreize diese Ressourcen optimal zu verwenden. In dieser Arbeit wird das bestehende System der EU und Österreichs in Hinblick auf Anreize zur Steigerung der Ressourceneffizienz (Kostenwahrheit, steuerliche Aspekte, Eigentumsverhältnisse, Recyclingquoten, Ziele etc.) analysiert. Im Anschluss daran werden die notwendigen Treiber für Ressourceneffizienz definiert. Zum Abschluss werden Vorschläge und mögliche Maßnahmen für eine Messung im Rahmen eines Ressourceneffizienzindikators und zur Verbesserung der österreichischen Ressourceneffizienz präsentiert.
Optimisation of the aerobic maturation process of the MSW digestate on Montpellier ametyst plant
© European Compost Network ECN e.V. (6/2012)
Due to an increasing environmental pressure affecting regulation of waste treatment in developed countries, new solutions of collection, specific treatment and recycling of organic waste appear in many countries in order to lower the quantities of organic waste that directly sent towards land filling or incineration. The growing scarcity and increasing price of fossil energy leads towards the more and more systematic integration of an anaerobic digestion stage in the biological treatment of bio waste or mixed waste.
Further Authors:
O. Garone - Suez Environnement, CIRSEE, France
A. Sommain - Ametyst, SITA Méditerranée, France
BatterySort: Ein Sortiersystem zur Detektion und Aussortierung von Li-Ionen-Batterien aus Abfallströmen zur Vermeidung von Bränden
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Fehlwürfe von Batterien, insbesondere Lithium-Ionen-Batterien und Elektroaltgeräten in Siedlungsabfällen, führen in Sortieranlagen häufig zu Bränden mit erheblichen Schäden.
The heat is on! - From the material characterisation of spent refractory bricks to sensor training (practical examples from Project ReSoURCE)
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Refractory products are essential for high-temperature industrial processes, from steel and cement production to waste incineration and many more. Harsh environmental conditions in these applications result in the frequent renewal of refractory lining.
Wirkungen der Maßnahmen zur Verbesserung der Sammelqualität bei der Bioabfallsammlung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Für die Produktion von Qualitätskompost in Kompostieranlagen stellt die Störstoffbelastung, insbesondere von Kunststoffen, im Inputmaterial von biogenen Abfällen aus Haushalten ein wesentliches Problem dar. Hierbei sind vor allem Kunststoffsäcke, welche als Vorsammelhilfe verwendet werden, störend.