Es gibt rund 10 Millionen Schachtbauwerke in Deutschland. Sie sind damit ein wesentlicher Bestanteil bei der Errichtung und der Nutzung von Abwasserleitungen und -kanälen. Entgegen ihrer Bedeutung werden Schachtbauwerke bei Sanierungsarbeiten an den Kanalnetzen eher stiefmütterlich behandelt. Die meisten Verfahren sind hinlänglich bekannt. Werden sie aber auch richtig eingesetzt? Eine kurze Übersicht mit ausgewählten Verfahren soll hier zum besseren Verständnis beitragen.
Schon die Vielfalt der Funktionen, von der Abwasserableitung über die Richtungsänderung bis hin zur Sicherstellung der Zugänglichkeit für Reinigung, Inspektion und letztlich die Sanierung der Kanäle, macht die Bedeutung von Schachtbauwerken deutlich. Auch die gesetzlichen Grundlagen – das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und die Landeswassergesetze (LWG) – beziehen die „Tore zur Unterwelt“ konkret mit ein. Die Bedeutung, Funktion und Erhaltung von Schächten ist genauso wichtig wie die des Kanals. Schächte sind weitaus stärkeren Beanspruchungen ausgesetzt, als der im Erdreich liegende Kanal, denn über die Schachtabdeckung werden oft direkt Kräfte in den Schacht eingeleitet. Befremdlich ist deshalb, dass Netzbetreiber „Fachleute“ aus anderen Gewerken – zum Beispiel Straßenbauer – unkontrolliert an ihren Schächten arbeiten lassen. Um eine sinnvolle Schachtsanierung durchführen zu können, muss der Zustand des Schachtes zuerst erfasst werden. Hier sind schon die ersten Konflikte programmiert. Der Schacht wird mit Wasserhochdruck gereinigt und anschließend inspiziert. Wie kann man jetzt noch kleine Undichtigkeiten feststellen? Bei einer Kanalsanierungsmaßnahme kommt es aus Unkenntnis immer wieder zu den merkwürdigsten Konstellationen: Die Anforderungen an das Schachtsanierungssystem sind teilweise höher als das Altsschachtsystem erfüllen kann. Oft wundern sich nachher die Beteiligten, dass der zuvor „dichte“ Schacht nach der Kanalsanierung plötzlich starken Grundwassereintrag zeigt. Im Folgenden soll dazu eine kurze Übersicht mit ausgewählten Verfahren zum besseren Verständnis beitragen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 10 - 2012 (Oktober 2012) | |
Seiten: | 3 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Wolf-Michael Sturm | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Anforderungen an Leitsysteme für Wasserversorgungsunternehmen Premium
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (9/2008)
Die Anforderungen an Leitsysteme in Wasserversorgungsunternehmen werden aktuell vornehmlich durch die Umstellung der Kommunikation zu Außenanlagen auf IP-basierte Datenfernübertragung geprägt. Hierbei sind die Möglichkeiten der Mobilfunknetze und des Internets prägend.
Innovative Konzepte zur großskaligen Meerwasserentsalzung im Nahen Osten
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2022)
In Israel und Jordanien müssen weitere großskalige Meerwasserentsalzungsanlagen zur Reduzierung des zukünftigen regionalen Wasserdefizits realisiert werden. Trotz der räumlichen Nähe ergeben sich in den beiden Ländern unterschiedliche Herausforderungen in der Umsetzung. Im Rahmen der SALAM-Initiative wurden innovative Konzepte erarbeitet, die den unterschiedlichen Besonderheiten Rechnung tragen. In dieser Studie werden Konzepte zur Offshore-Entsalzung diskutiert. Darüber hinaus werden Konzepte zur Kombination von Meerwasserentsalzung mit erneuerbaren solaren Energien standortspezifisch für Jordanien vorgestellt.
Zum Klimawandel im Harz und seinen Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2021)
Mit deinen relativ hohen Niederschlägen in den Hochlagen und seine Talsperren spielt der Harz eine wichtige Rolle bei der Trinkwasserversorgung in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit dem Projekt "Energie- und Wasserspeicher Harz" zur Anpassung an den Klimawandel und dem beispielgebenden "Integrierten Gewässer- und Auenmanagement Oker im Nördlichen Harzvorland" werden zwei Projekte vorgestellt, in denen auf den Klimawandel reagiert wird.
Gerechte Verteilung limitierter Wasserressourcen in Entwicklungs-
und Schwellenländern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2020)
In vielen strukturschwachen Regionen der Welt führen limitierte Wasserressourcen zu einer
defizitären Wasserversorgung. Da herkömmliche Verteilsysteme für einen bedarfsdeckenden Betrieb konzipiert sind, führt ein nicht bedarfsdeckender Betrieb zu einer hydraulisch bedingten ungerechten Wasserverteilung. Dieser Beitrag beschreibt ein Verteilsystem, das auf Basis einfacher Lösungen auch bei einem nicht bedarfsdeckenden Betrieb eine gerechte Wasserverteilung
ermöglicht. Die Umsetzung und Evaluierung erfolgte in einer Karstregion im Norden Vietnams.
Integrale Sanierungs-Strategie für Abwasser-Pumpwerke
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (3/2016)
Anlässlich einer Bestandsaufnahme der elektrischen Anlagen und der Fernwirktechnik an den Pumpstationen der Ammerseewerke gKU, die für die Ring- und Ortskanäle des Ammersee-Westufers sowie für die dazugehörige Kläranlage zuständig sind, entschieden die Verantwortlichen, dass auch in anderen Bereichen der Pumpwerke eine systematische Überprüfung stattfinden sollte. Dabei galt es, Handlungsbedarfe rechtzeitig zu erkennen sowie deren Art und Umfang einzuschätzen und zu priorisieren. Die mit dieser Aufgabe betraute Ingenieurgesellschaft entwickelte zu diesem Zweck in Anlehnung an das DWA-Merkblatt M 149-3 die Integrale Sanierungs-Strategie (ISS), die zusätzliche Bewertungskriterien wie Energieverbrauch sowie die Maschinen- und Betriebstechnik mit einschließt und eine ganzheitliche, objektive Bewertung aller Abwasser-Pumpwerke ermöglicht.