Das Risikokonzept des AGS für krebserzeugende Stoffe richtig verstehen und im EU-Kontext betrachten

Das Risikokonzept des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS), das in der „Bekanntmachung zu Gefahrstoffen Nummer 910“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales veröffentlicht ist, basiert auf zwei Risikozahlen, die der AGS festgelegt hat. Das Akzeptanzrisiko beträgt 4:10.000. Es soll grundsätzlich im Jahre 2018 auf 4:100.000 abgesenkt werden.Das Toleranzrisiko beträgt 4:1000. Diese Zahlen entsprechen dem jeweils zusätzlichen Krebsrisiko auf Grund einer lebensarbeitszeitlangen Exposition gegenüber einem krebserzeugenden Gefahrstoff (arbeitstägliche Exposition über 40 Jahre). Die Zahlen wurden nach sorgfältiger Betrachtung und vergleichender Abwägung unterschiedlicher Risiken des täglichen Lebens bzw. Arbeitslebens festgelegt. Der AGS ist übereinstimmend der Auffassung, dass sie einem hohen Schutzniveau für die Beschäftigten entsprechen. Mit der geplanten Absenkung des Akzeptanzrisikos im Jahr 2018 soll diesem Ziel zusätzlich Rechnung getragen werden, wenn dies mit den Erfahrungen bei der Erprobung des Konzepts vereinbar ist.

Während die Risikozahlen stoffübergreifend sind, sind die korrelierenden Expositionswerte (Akzeptanz- und Toleranzkonzentration) stoffspezifisch und leiten sich aus Exposition-Risiko-Beziehungen (ERB) ab, die Fachwissenschaftler – zumeist Toxikologen – überwiegend aus Tierversuchen, seltener aus epidemiologischen Daten für einzelne krebserzeugenden Stoffe ableiten können. Bislang konnte der AGS für neun Stoffe ERB ableiten, Begründungen für diese ERB sind veröffentlicht. Weitere ERB sind in Arbeit.



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: StoffR 03/2012 (Juli 2012)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 25,00
Autor: Dr. Astrid Smola
Heiner Wahl
Helmut Klein

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