Sickerwasserinfiltration in der Silllegungsphase

Die Deponieverordnung (DepV 2009) eröffnet in Deutschland die Möglichkeit, mittels einer Stabilisierung des Deponiekörpers (Befeuchtung und / oder Belüftung) das Gefährdungspotenzial zu vermindern und so zu einer schnelleren Beendigung der Nachsorgephase gelangen zu können.

Die Effizienz einer Befeuchtung mittels Sickerwasserinfiltration ergibt sich aus der Erkenntnis, dass Deponien insbesondere nach Aufbringung einer Oberflächenabdichtung austrocknen, so dass die Gasentwicklung unterdrückt wird und eine Stabilisierung durch Auslaugung unterbleibt. Somit verbleibt noch abbaubare bzw. auslaugfähige Substanz in nennenswerten Größenordnungen im Deponiekörper, eine Stabilisierung wurde nicht erreicht. Wenn es gelingt, den Deponiekörper ausreichend und homogen zu durchfeuchten, kann davon ausgegangen werden, dass
- die abbaubare organische Substanz weitgehendst abgebaut werden kann, was zunächst zu einer Erhöhung der Gasentwicklung führt 
- die Sickerwasserinhaltsstoffe deutlich zurückgehen und somit
- der Nachsorgezeitraum verkürzt wird,
- geringere Kosten für die Sickerwasserreinigung und Nachsorge entstehen und höhere Erträgen bei der Gasverwertung zu erwarten sind.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2012 (März 2012)
Seiten: 12
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger

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