Die Materialflusskostenrechnung ist ein Instrument des Umweltcontrollings mit dem Ziel, die betriebliche Materialeffizienz zu steigern, um so Kosten zu senken und zugleich damit verbundene Umweltwirkungen zu reduzieren. In ihrer bestehenden Form kann die Materialflusskostenrechnung jedoch nur bedingt in Unternehmen der Abfall- und Kreislaufwirtschaft angewandt werden, da der Einsatz von Reduzenda (Abfälle, Abwasser aus vorgelagerten Wertschöpfungsstufen) bislang methodisch nicht berücksichtigt wurde.
Unternehmen sehen sich im 21. Jahrhundert mehreren Herausforderungen konfrontiert: Zum einen ist es notwendig, auf den durch dynamische Veränderungen und steigende Kosten geprägten Märkten zu bestehen, zum anderen erhöht sich zunehmend der Druck der Stakeholder auf die Unternehmen, und zwar im Hinblick auf eine ökologische, sozial gerechte und damit nachhaltige Wirtschaftsweise. Daher muss es das Ziel eines jeden Unternehmens sein, einerseits Abfälle, Abwässer und Emissionen möglichst zu vermeiden und effizienter zu wirtschaften, andererseits aber auch Produktionskreisläufe zu schließen, indem Rückstände intern oder extern einer weiteren Verwertung zugeführt werden. Diese Strategien – die Erhöhung der Ökoeffizienz sowie die Entwicklung der Durchflusswirtschaft hin zu einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft – stärken schon heute die Stellung der Recycling- und Entsorgungsunternehmen. Unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ergibt sich die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Reduzenten und Reproduzenten. Ein Instrument, welches sich in diesem Zusammenhang hervorragend dazu eignet, Ökoeffizienz-Potenziale zu identifizieren und (über)betriebliche Kreislaufsysteme monetär zu bewerten, ist die Materialflusskostenrechnung.
Copyright: | © DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. | |
Quelle: | 2. Wissenschaftskongress März 2012 - Rostock (März 2012) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,50 | |
Autor: | Mag. Daniela Schrack | |
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Herausforderungen der europäischen Kreislaufwirtschaft
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Erfahrungen mit dem Vollzug der Gewerbeabfallverordnung in Baden-Württemberg
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