Verminderung von Bodenerosion durch nachhaltige Bodenbewirtschaftung

Seit 1994 werden an drei Standorten in Niederösterreich Versuche durchgeführt, um die Auswirkungen unterschiedlicher Bodenbearbeitung auf Erosion, Oberflächenabfluss, Nahrstoff- und Pestizidverluste sowie auf den Pflanzenertrag zu untersuchen. Es zeigt sich, dass Systeme mit reduzierter Bearbeitungsintensität einen wirkungsvollen Erosionsschutz bei gleichzeitiger Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit darstellen. Nichtsdestotrotz müssen zusätzlich standortspezifische Bedingungen bei der Auswahl der geeigneten Schutzmaßnahme berücksichtigt werden.

In einem funktionierenden Ökosystem übt der Boden eine Vielzahl von Funktionen aus, wie etwa die Produktion von Nahrungsmitteln, die Speicherung von Wasser und gelösten organischen Bestandteilen sowie die Filterung und Pufferung von Nähr- und Schadstoffen. Bodenerosion durch Wind und Wasser ist weltweit das größte Problem für die Böden. Bodenverluste beeinträchtigen wesentlich diese Bodenfunktionen und führen langfristig zu Degradation. Gleichzeitig führt der durch Erosion hervorgerufene Sedimentaustrag zu gravierenden Umweltproblemen.
Zur Erhaltung und Verbesserung der Bodengesundheit müssen daher geeignete Maßnahmen angewendet werden, welche vor allem unter Berücksichtigung zukünftiger globaler Veränderungen eine nachhaltige Bodennutzung ermöglichen.
Konservierende Bodenbearbeitungsverfahren, welche eine Verringerung der Bearbeitungstiefe und -intensität bei gleichzeitiger Erhöhung der Bodenbedeckung (mindestens 30 %) durch Pflanzenreste verbinden, werden in den USA bereits seit mehr als 40 Jahren angewendet. Zahlreiche Studien zeigen die erosionsmindernde Wirkung dieser konservierenden Bodenbearbeitungsverfahren auf.
In einem Feldversuch werden seit 1994 an drei Standorten im Nordosten Österreichs die Auswirkungen unterschiedlicher Bodenbearbeitungsverfahren auf Bodenerosion und Oberflächenabfluss, auf die oberflächliche Verlagerung von Nährstoffen und Pestiziden sowie auf den Pflanzenertrag untersucht. Zusätzlich wurden mögliche Veränderungen wesentlicher bodenphysikalischer Kennwerte analysiert. Bei den untersuchten Varianten handelt es sich um:
1) Konventionelle Bodenbearbeitung mit und ohne Wintergründecke (CT),
2) Mulchsaat mit Wintergründecke (CS),
3) Direktsaat mit Wintergründecke (DS).
 
Bild: Fotolia



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 9 / 2011 (September 2011)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Ao. Univ. Prof. DI Dr. Andreas Klik
Univ. Ass. Dipl.-Ing. Stefan Strohmeier

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