Das Bodewerk

In seiner Gestaltung und Verbundwirkung als Talsperrensystem gehört das Bodewerk mit seinem Kernstück, der Rappbodetalsperre, zu den bedeutendsten wasserbaulichen Anlagen Deutschlands. Seine Bewirtschaftung gehört zu den herausragenden Aufgaben des Talsperrenbetriebs Sachsen-Anhalt. Die Entstehung und die Aufgaben des Bodewerks werden vorgestellt.

Zum Talsperrensystem Bodewerk gehören das Hochwasserrückhaltebecken Kalte Bode, die Vorsperren Hassel und Rappbode, die Talsperre Königshütte, die Rappbodetalsperre und die Talsperre Wendefurth mit dem künstlichen Oberbecken des Pumpspeicherkraftwerks (Eigentum Vattenfall) sowie der etwa 1.800 Meter lange Überleitungsstollen von der Talsperre Königshütte zur Rappbodetalsperre.
Das Bodewerk wurde auf Basis des Ausführungsentwurfs aus dem Jahr 1952 mit dem Hauptzweck der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung errichtet. Die Wasserscheide von Elbe und Weser teilt den Harz in den westlichen Oberharz und den östlichen Unterharz. Sachsen-Anhalt gilt als vergleichsweise wasserarmes Gebiet. Von Bedeutung ist aber auch der Hochwasserschutz, denn die im Lauf der Jahrhunderte aufgetretenen Hochwasserschäden waren sehr groß. Plötzlich einsetzendes Tauwetter in den Mittelgebirgen, verbunden mit ergiebigen Niederschlägen, führen in der Elbe, Saale, Mulde, Unstrut und in der Bode zu heftigem Winter- und Frühjahrshochwasser, Starkniederschläge im Sommer erhöhen zusätzlich diese Gefahr. Eine Regulierung des Wasserhaushaltes war also dringend erforderlich.
Das Talsperrensystem mit seiner Verbundwirkung ist ein herausragendes Beispiel für wasserbauliche und wasserwirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Die Sicherung des Bestands und seine Bewirtschaftung erhalten nicht nur große volkswirtschaftliche Werte, sondern verbinden Hochwasserschutz, Energiegewinnung und Trinkwasserversorgung in ganz besonderer Art und Weise.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 09/2011 (September 2011)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Robert Wouters

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