Sanierung des Grundablasses an der Talsperre Perlsee

Der vorliegende Beitrag beschreibt die Sanierung des Grundablasses an der Talsperre Perlsee, die hauptsachlich durch die Förderung der DIN 19 700 nach einem zweiten unabhängig bedienbaren Verschluss im Grundablass notwendig wurde. Bisher war nur ein Schütz zur Regelung der Wasserabgabe aus der Talsperre im Grundablass vorhanden. Dieses sollte nun um ein zweites unabhängiges Schütz ergänzt werden. Die gefundene Lösung wurde sowohl der Forderung nach einem zweiten Verschluss als auch der Minimierung des Eingriffs in den bestehenden Dammkörper sowie dem Umbau unter laufendem Betrieb gerecht.

Die vorgenommene Sanierungsmaßnahme an der Talsperre Perlsee zeigt einen Lösungsweg auf, um den Eingriff in die vorhandene Bausubstanz an einer Talsperre so gering wie möglich zu halten. Dazu können Kosten im Rahmen gehalten (Baumaßnahme ca. 800 000 €; Bauüberwachung ca. 290 000 €) und die Bauzeit auf ein Minimum reduziert werden (drei Monate).
Auch konnten durch die gewählte Vorgehensweise ein größtmöglicher Grundsee erhalten bleiben sowie die Einschränkungen für Freizeit, Fischerei und Ökologie auf ein Mindestmaß reduziert werden, was zu einer großen Akzeptanz der Baumaßnahme bei den unmittelbar Betroffenen führte.
Durch die Komplexität und Neuartigkeit der Sanierungsmaßnahme tauchten aber in der Detailplanung immer wieder vorher nicht absehbare Fragen auf, die erst mit allen Beteiligten diskutiert werden mussten. Die bis dahin bestehenden Planungen und Arbeitsabläufe mussten dann, trotz der Dringlichkeit der Sanierung, immer wieder auf die neuen Verhältnisse vor Ort angepasst werden, was die Zeit für die Planung von der ersten Variantenuntersuchung (1999) bis zur Genehmigung der Umbaumaßnahme (2007) deutlich in die Länge zog.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 1-2 / 2012 (Januar 2012)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Reinhard Klumpp
Dipl.-Ing. (FH) B. Eng. Helmut Ferrari

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