Holzartige Biomassepotenziale aus der Landschaftspflege am Beispiel des Unteren Saaletals (Sachsen-Anhalt)

Die im Unteren Saaletal bei Halle (Saale) liegenden Trocken- und Halbtrockenrasen sind in der Regel durch die Nutzung als Schaf- und/oder Ziegenweiden entstanden. Durch die Aufgabe dieser Nutzungsform verbuschen die Flächen zunehmend und verlieren ihren Charakter sowie naturschutzfachlichen Wert. Große Teile der offenen und halboffenen Lebensräume des Unteren Saaletals sind als NATURA-2000-Gebiete von der EU-Kommission bestätigt. Um den offenen Charakter der Biotope zu sichern, müssen erhebliche Mittel für die Landschaftspflege aufgewendet werden – für die Beweidung und für die oft zusätzlich bzw. vorab notwendige Entbuschung. Das hierbei entnommene Landschaftspflegematerial wird bisher in der Regel kompostiert oder auf der Fläche verbrannt.

Gleichzeitig verfolgt die Klimaschutzinitiative der Bundesregierung mit dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und dem Erneuerbare Energien Wärmegesetz (EEWärmeG) u.a. das Ziel einer verstärkten energetischen Nutzung von fester Biomasse. Dabei ist es naheliegend, nicht nur holzartige Biomasse aus Wäldern und Kurzumtriebsplantagen zu nutzen, sondern auch das Segment des Landschaftspflegeholzes zu erschließen. Der allgemein gewünschten energetischen Nutzung von Landschaftspflegeholz kommt bisher bundesweit nur eine untergeordnete Rolle zu. Aus Sicht der potenziellen Abnehmer liegen die Herausforderungen bei der Nutzung von Holz aus der Landschaftspflege neben der anspruchsvollen Logistik und den naturschutzrechtlichen Auflagen vor allem in der häufig fehlenden – für eine ökonomische Kalkulation aber dringend erforderlichen – Abschätzung des tatsächlich verfügbaren Biomassepotenzials.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 4. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2010)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Biol. Karen Runge
Dipl.-Ing. (FH) Ines Hefter
Dipl.-Ing. (FH) Holger Naumann
Prof. Dr. Sabine Tischew

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