Wickelrohrverfahren: Kanalsanierung in Stuttgart unter extremen Bedingungen

Wickelrohrverfahren: Zwei hoch belastete Bundesstraßen, die sich einen Tunnel teilen, fast darüber ein viel besuchtes Freizeitbad und unter dem Ganzen einer der Hauptstränge des Abwasser-Kanalisationsnetzes: Diese extreme Ballung von Infrastruktur war die Ausgangslage für ein spektakuläres Kanalsanierungsprojekt in Stuttgart. Dabei wurden drei begehbare Großprofile mit einer selbstfahrenden Wickelmaschine für Sonderprofile über eine Länge von insgesamt 260 Metern grabenlos mit einem Wickelrohrverfahren renoviert. Einer der Bauabschnitte, ein Haubenprofil H/B 1.900/2.320 mm, ist die bislang größte Nennweite,
die in Deutschland mit diesem Verfahren saniert wurde.

Das Projekt „Stuttgart Schwanenplatz“ stellte außerordentliche Ansprüche an die Sanierungsausführung. Ort des Geschehens war das Neckarufer in Höhe der König- Karls-Brücke. Hier konzentriert sich Infrastruktur in einer fast beispiellosen Dichte. Die Brücke überquert den Neckar und verbindet sechsspurig Stuttgart mit dem Ortsteil Bad Cannstatt. Unter der Brücke verlaufen im sogenannten Leuzetunnel auf vier Fahrspuren die hochbelasteten Bundesstraßen B 10 und B 14. Nach dem Tunnel teilen sich die beiden Hauptverkehrsstraßen, die B 14 kreuzt die Gegenrichtung der B 10 und führt weiter in Richtung Innenstadt. Ein weiteres
Tunnelbauwerk, der Berger tunnel, führt den Rechtsabbiegerverkehr der B14 aus Richtung Innenstadt kommend tangen - tial auf die B 10, wo er sich wiederum unterirdisch einfädelt. Im Uferstreifen zwischen B 10 und König-Karls-Brücke liegt zudem das Leuzebad, ein viel besuchtes Mineral- und Freizeitbad in Stuttgart.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 10 - 2011 (Oktober 2011)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Dipl.-Ing. Sebastian Brunner
Dipl.-Ing. Sener Polat

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