Mit dem Wasser im Kleinen Aralsee kehrt Leben zurück

Der Aralsee verlandete während der Sowjetzeit durch viel zu große und technisch uneffiziente Bewässerungssysteme zu einer Salzwüste. Nachdem die eurasischen Regionen ihre Unabhängigkeit innerhalb der GUS erlangten, wurde der abgetrennte Nordteil des Aralsees durch den Kokaral-Staudammbau und sieben Stauwerke im kasachischen Syrdarja-
Flussbett gerettet. Doch noch hat der Kleine Aralsee seinen ursprünglichen Wasserstand nicht erreicht, so dass der Hafen von Aralsk unverändert trocken liegt. Der Internationale Fonds für die Rettung des Aralsees schlug darum Varianten für einen weiteren Wasseranstieg vor.

Zur Zukunft des ausgetrockneten Aralseeteils in Usbekistan äußern sich kasachische Experten ausweichend oder gar nicht. Der Amudarja erreicht seine Mündung infolge der Umleitung und Nutzung seines gesamten Wassers nach wie vor nicht und der südliche Große Aralsee verlandet fortschreitend. Niemand in Kasachstan kann und will Usbekistan jedoch für das Verschwinden des Großen Aralsees seit der UdSSR-Ära verantwortlich machen. Das Hauptziel ist und bleibt die Rettung des ganzen Aralseebeckens. Das Augenmerk wird nicht mehr nur auf die Quantität, sondern auch auf die Qualität des Wassers gerichtet. Soziale und wirtschaftliche Fragen spielen dabei immer eine immense Rolle. Es ist genauso möglich, dass im usbekischen Aralseetrockengebiet ein Seensystem aufgefüllt wird, wie, dass dort nach Erdgas gesucht wird, sagt Prof. Saghit Ibatullin und glaubt gleichzeitig daran, dass der ursprüngliche Aralsee auf lange Sicht wiederhergestellt werden kann.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 3 /2011 (März 2011)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: M. Sc. Gundula Klämt

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