Die Thematik der Wertstofftonne ist vor dem Hintergrund des laufenden Gesetzgebungsverfahrens und zahlreicher Pilotprojekte, in denen der Kampf um die Systemführerschaft ausgetragen wird, derzeit Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen, Stellungnahmen und Vorträge. Mit seiner Entscheidung vom 28.7.2011 hat das OLG Düsseldorf der Diskussion einen interessanten vergaberechtlichen Aspekt hinzugefügt, der allerdings mit der zurzeit heiß diskutierten Frage der Zulässigkeit einer Wertstofftonne rein gar nichts zu tun hat.
Indem die Entscheidung zu dem Schluss kommt, dass die Einführung einer Wertstofftonne in dem hier zugrunde liegenden Fall zu einer Ausschreibungspflicht des entsprechenden Entsorgungsvertrages führt, sind bereits verschiedentlich Stimmen laut geworden, die hier eine Verallgemeinerung dahingehend treffen möchten, dass insgesamt die Einführung einer Wertstofftonne stets zu Ausschreibungspflichten auf Seiten der Kommunen führt. Dies ist der Entscheidung, wie sich in der folgenden Besprechung des Urteils zeigen wird, allerdings nicht zu entnehmen. Hier geht es im Kern nicht um die Ausschreibungspflicht bei Einführung einer Wertstofftonne, sondern allgemein um Ausschreibungspflichten, wenn ein Auftrag an ein nicht In-House-fähiges Unternehmen vergeben werden soll und es sich um eine wesentliche Vertragsänderung des zugrundeliegenden Entsorgungsvertrages handelt. Es kann nach den Ausführungen des Gerichts noch nicht einmal davon ausgegangen werden, dass es sich bei der Einführung einer Wertstofftonne generell um eine wesentliche Vertragsänderung handelt. Dies hängt vielmehr von der Formulierung des betreffenden Entsorgungsvertrages ab. Denn in der Regel sind die kommunalen Entsorgungsunternehmen umfassend als Erfüllungsgehilfen in die Pflichtenstellung der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger eingebunden und insoweit verpflichtet, die jeweiligen Entsorgungspflichten zu erfüllen.
Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH | |
Quelle: | Heft 05 - 2011 (September 2011) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 32,00 | |
Autor: | Dr. Anke Wilden, M.J.I. Dr. Stefanie Pieck | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen
© ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen (4/2015)
Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?
Angepasste Gebührenstrukturen bei veränderten Stoffströmen
© Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA e.V. (9/2012)
Insbesondere durch erhöhte Wertstofftrennung, aber auch durch demografische und andere abfallwirtschaftliche Entwicklungen (wegbrechende Gewerbemengen, Abfallmanagementdienstleister etc.) wird das über die grauen Restabfallbehälter entsorgte Volumen immer geringer. In nahezu allen Gebieten Deutschlands werden jedoch die meisten Kosten über den „Verteilungsschlüssel Restabfallbehälter“ auf die Gebührenschuldner umgelegt. Bei Verteilung der weitgehend gleichen Kosten auf einen immer geringer werdenden Maßstab bedeutet dieses eine kontinuierliche Erhöhung der Gebührensätze und kann somit nicht zielführend sein. Dieses Problem und Lösungsmöglichkeiten werden im Beitrag im Detail erörtert.
Wertstofftonne – abfallwirtschaftliche Chance oder Fehlentwicklung?
© VKU e.V. - Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (9/2011)
Fehlentwicklungen in der Abfallwirtschaft
- Beispiel: Verpackungsabfallentsorgung
•Abstürzende Mehrwegquoten
•Großer administrativer Aufwand – hohe Transaktionskosten
•Massive Vollzugsdefizite
•Probleme mit Trittbrettfahrern und Branchenlösungen
•Sozialdumping bei den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ...
Der Sack im Behälter - Wertstoffe und Restmüll lassen sich gemeinsam erfassen
© Deutscher Fachverlag (DFV) (6/2008)
Nach der ausführlichen Übersicht über die Großversuche zur Erfassung von Wertstoffen (vgl. ENTSORGA-Magazin 7/8.2007 und 5.2008) widmen wir uns heute dem Versuch „Sack im Behälter“, den das Unternehmen Lobbe im Raum Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) derzeit durchführt. Bürgerakzeptanz, Sammel- und Sortierergebnisse scheinen viel versprechend.
Kosten und Gebühren der Abfallwirtschaft in Bayern 2008
© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (6/2008)
Gebührenvergleich aller 86 örE in Bayern; Abfallgebühren in den einzelnen Bundesländern; Strategien der Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und Kommunen - Handlungsfelder und Beispiele