Auswirkung von Zuschlagstoffen auf die Geruchsentwicklung, die Keimflora und die Madenentwicklung in der Biotonne

Der hohe Gehalt an teilweise toxischen Störstoffen im Kompost veranlaßte dazu, die Kompostierung als solche zwar nicht aufzugeben, sondern den organischen Anteil der Hausmüllmenge herauszunehmen, ihn getrennt zu sammeln und zu kompostieren.

Die getrennt Sammlung des Hausmülls in Biomüll und Restmüll macht das Aufstellen und Entleeren von zwei Tonnen notwendig. Um das Verfahren wirtschaftlicher zu machen und damit den Bürger nicht mit höheren Müllgebühren zu belasten, werden längere Standzeiten der Mülltonnen gewählt. Bei dem weit verbreiteten Zwei-Tonnen-System wird so in vielen Gemeinden die Biotonne alternierend mit der Restmülltonne abgeholt.
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Noch zeigt die Bevölkerung eine überdurchschnitlich hohe Bereitschaft zur getrennten Sammlung verschiedenster Müllfraktionen, speziell des Biomülls. Die Gefahr ist jedoch groß, daß diese Bereitschaft wegen extrem belästigenden und möglicherweise gesundheitsgefährdenden Begleiterscheinungen in Ablehnung umschlägt, die dann zu Ignoranz, schlimmstenfalls zu Boykott führen könnten. Deshalb muß es auch auf höhere Ebene (Bund und Länder) von großem Interesse sein, eine Lösung zu finden, mit der man die Sammlung von organischem Material hygienisch akzeptabel und relativ geruchsarm praktizieren kann, ohne die Streckung des Abfuhrrhythmus wieder aufgeben zu müssen.



Copyright: © Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg
Quelle: Hygiene der Abfallwirtschaft - Geruch (Oktober 1995)
Seiten: 126
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Julia Zacherl-König

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