Ausführung von Rekultivierungsschichten mit möglichst geringer Verdichtung –Erfahrungsbericht aus einem Forschungsvorhaben und Praxisbeispiele

Im Jahr 1999 hatte sich eine interdisziplinär besetzte Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlern und Ingenieuren im Rahmen eines Forschungsvorhabens die Aufgabe gestellt, sich mit der Frage zur Optimierung von Rekultivierungsschichten auf Deponien zu beschäftigen. Die Arbeitsgruppe bestand aus Experten der Fachrichtungen Boden- und Pflanzenkunde, Forstwirtschaft, Bodenbiologie, Bodenmechanik/Geotechnik, Deponietechnik und wurde kompletiert durch Fachpersonal des Deponiebetreibers.

Das Vorhaben baute auf einer bereits 1997 veröffentlichen Forschungsarbeit auf, die sich in erster Linie mit den theoretischen Zusammenhängen des Themas befasste. Ziel des Vorhabens ist es, das System Rekultivierungsschicht/Vegetation so zu optimieren, dass es einen möglichst hohen Anteil des Niederschlags speichert und aufbraucht und damit die Versickerungsrate reduziert. Es sollten möglichst umfangreiche und lückenlose Datenreihen vom Beginn der Boden- und Vegetationsentwicklung bis zum ausgebildeten Waldbestand gewonnen werden. Unter Berücksichtigung der nachfolgend genannten Bearbeitungsfelder wurden Grundsätze für die Gestaltung von qualifizierten Rekultivierungsschichten entwickelt und in einem praxisnahen Versuchfeld ihre Umsetzbarkeit und Wirkung erprobt. Die Versuchsfelder befinden sich auf der Deponie Leonberg im Landkreis Böblingen, die die Arbeitsgruppe vom Jahr 2001 bis heute intensiv betreut.



Copyright: © LGA Bautechnik GmbH
Quelle: 21. Nürnberger Deponieseminar 2010 (Mai 2010)
Seiten: 21
Preis inkl. MwSt.: € 5,00
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Eckhard Haubrich

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