Recycling und Entsorgung von Munitionsabfällen

Wenn man von Munition spricht, fällt es zunächst schwer, diese unter dem Begriff Abfall einzuordnen. Aber wie alle Produkte hat auch Munition eine endliche Lebensdauer und ist, sofern sie nicht vorher ihrem bestimmungsgemäßen Verbrauch zugeführt wird, am Ende dieser Lebensdauer zu verwerten bzw. zu entsorgen. Eine Reihe anderer Gründe können dazu führen, dass dieser Vorgang sogar vorzeitig stattfinden muss.

Hat man es sich in der Vergangenheit noch leicht gemacht, brauchte man doch auf Sicherheit und Umwelt keine Rücksicht zu nehmen, und die Munition offen gesprengt oder abgebrannt oder noch schlimmer irgendwo vergraben oder ins Meer gekippt (in vielen Ländern wird noch heute so verfahren) und war Munitionsentsorgung eine rein militärische Aufgabe, so ist sie heute in Deutschland, beginnend mit dem Mauerfall und dem Abzug der Truppen des Warschauer Vertrages und der Auflösung der Nationalen Volksarmee, ein ziviler Wirtschaftszweig, der vor dem Hintergrund einer restriktiven Gesetzgebung hinsichtlich Arbeitssicherheit und Umweltschutz, operieren muss. Dies und die großen Bestände und die Vielfalt der heute zu entsorgenden Munitionsarten und -sorten machen den Einsatz moderner Technologien, Verfahren, Maschinen- und Anlagentechnik für das Zerlegen und Verwerten bzw. das endgültige Vernichten erforderlich.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 21. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2009 (April 2009)
Seiten: 26
Preis inkl. MwSt.: € 13,00
Autor: Dipl.-Ing. Rupert Reinstadler

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