Bei der biologischen Behandlung von Bioabfällen aus der kommunalen Sammlung, stellt der Störstoffanteil an die potentiell einsetzbaren Verfahren hohe Anforderungen. Neben dem möglichen Eintrag von Schadstoffen bilden Störstoffe Schwimmschichten und Sedimente, wirken abrasiv und verursachen unterschiedlichste Schäden. Für die Vergärung von Bioabfällen kommt erschwerend hinzu, dass verholzte Bestandteile, die dem Bioabfall Struktur geben, in Abhängigkeit der eingesetzten Verfahren problematisch sind und in einer aufwendigen mechanischen Vorbehandlung aus dem zu vergärenden Stoffstrom entfernt werden müssen.
Die zukünftige Energiepreissteigerung und die anthropogene CO²-Problematik führt zu einem Umdenken in der Abfallwirtschaft. Zukünftig werden die Energiepotentiale welche in den Abfällen stecken zunehmend einer Nutzung zugeführt werden. Neben der energetischen Nutzung wird die stoffliche Nutzung der Abfallströme in den Vordergrund treten. Eine Kombination von Vergärungstechnologien zusammen mit Kompostiertechnologien ermöglicht neben den verfahrenstechnischen Vorteilen bei der Geruchsbelastung auch interessante wirtschaftliche Vorteile.
Copyright: | © IWARU, FH Münster | |
Quelle: | 11. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2009) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,50 | |
Autor: | Dipl.-Phys. Ing. (FH) Peter Lutz Jakovos Theodoridis | |
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Umsetzung der Umstellung einer Kompostieranlage aus (Vorschalt-) Vergärung
© Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden (9/2015)
Bereits seit Jahrhunderten werden für die Abfallwirtschaft vielfältige Technologien und Strategien entwickelt und zunehmend auch kommerziell umgesetzt, um die organischen Abfallfraktionen sowohl umweltverträglich als auch ökonomisch sinnvoll zu behandeln und möglichst auch zu verwerten.
Realisierung und erste Erfahrungen mit der BMA (Biomasseanlage)Essenheima
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (10/2013)
Nach 13-monatiger Planungs- und Bauzeit wurde der neue Vergärungsbereich (Tunnelvergärung nach dem KOMPOFERM – Verfahren) der BMA Essenheim Mitte Juni 2012 in Betrieb genommen. Hierbei wurde durch den Generalunternehmer Fa. Eggersmann auch der komplette Rottebereich angepasst und so quasi eine technische Neuanlage in dem seit 1994 bestehenden Kompostwerk integriert.
Im Rahmen des erfolgten Probebetriebes der gesamten Anlage lässt sich festhalten, dass die wesentlichen Erwartungen an Gasertrag, Geruchsemissionen, Kompostqualität und letztendlich eine Verbesserung der Akzeptanz in der Öffentlichkeit erfüllt wurden.
Stand und Perspektiven der stofflichen und energetischen Bioabfallverwertung in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (12/2008)
Bezüglich der möglichen Beiträge, die die Abfallwirtschaft künftig bei der Energieversorgung leisten kann, gibt es derzeit noch unterschiedliche Schätzungen, die von etwa 3 % bis zu 8 % des Primärenergieverbrauches reichen. Unbestritten ist, dass die Abfallwirtschaft bei den Ersatzbrennstoffen und bei biologischen Abfällen einen höheren Beitrag zur Energieerzeugung leisten kann und wird als bisher mit rund 1,5 %; das Potenzial sollte allerdings gerade bei den biologisch abbaubaren Abfällen nicht überschätzt werden, denn hier kann es zur Nutzungskonkurrenz von Bioabfällen als potenzieller Brennstoff einerseits und als Inputmaterial für Kompostierungs- und Vergärungsanlagen andererseits kommen.
Vergleichende Bewertung der stofflichen und energetischen Verwertung von Bio- und Grünabfall
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (12/2008)
Die getrennte Erfassung vom Bio- und Grünabfällen hat in Deutschland ein hohes Niveau erreicht. Allerdings ist der Anteil der daraus gewonnenen Energie noch vergleichsweise gering und die Biomasse wird überwiegend stofflich genutzt. Gerade vor dem Hintergrund, dass gegenwärtig Energiepflanzen in Konkurrenz zu Nahrungsmittel großflächig angebaut werden, muss die Frage gestellt werden, ob die kombinierte stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse nicht zielführender ist.
Optimierung für einen nachhaltigen Ausbau der Biogaserzeugung aus Abfällen und Reststoffen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (12/2008)
Abfälle und Reststoffe bieten trotz des enormen Ausbaus der Biogaserzeugung in den letzten Jahren weiterhin ein signifikantes Potenzial. Tabelle 1 zeigt, dass insbesondere tierische Exkremente ein hohes Biogaspotenzial aufweisen, dieses wird derzeit erst zu etwa 15 % genutzt. Das ebenfalls ausgewiesene sehr hohe Biogaspotenzial für Stroh ist dagegen zum gegebenen Stand der Technik als theoretisches Potenzial zu verstehen.