MiMethox: Mikrobielle Methanoxidation in Deponieabdeckschichten: Prozessstudie auf einer MBA-Deponie

Abfalldeponien sind aufgrund von biochemischen Abbauvorgängen organischer Inhaltsstoffe Orte einer beachtlichen Gasproduktion und –emission. Das dabei entstehende Deponiegas setzt sich in der stabilen Methanphase im Wesentlichen aus 60 Vol.% CH4 und 40 Vol.% CO2 zusammen, was einem Verhältnis von 1,5:1 entspricht (RETTENBERGER, 1991). Mit zunehmendem Abbau der organischen Abfallbestandteile verschiebt sich dieses Verhältnis auf Werte deutlich größer als 2:1.

Nach Verabschiedung der neuen Abfallablagerungsverordnung (ABABLV, 01.06.2005) dürfen nur noch mechanisch-biologisch vorbehandelte Abfälle (MBA) auf Deponien endgelagert werden, was zukünftig eine niedrige Gasbildungsrate erwarten lässt. Dennoch ist die entstehende Methanmenge nicht unerheblich und eine weites gehende Reduzierung der Deponiegasemissionen ist anzustreben. Die Anwendbarkeit der mikrobiellen Methanoxidation zum kostengünstigen Schwachgasabbau ist bereits seit langem bekannt. Bisher gibt es jedoch noch keine Empfehlungen für den technischen Aufbau von optimierten Deponieabdeckschichten sowie ein anwendungsorientiertes Methodenset zur Quantifizierung der Methanoxidationsleistung. Aus dem Bedürfnis, die Abfallentsorgung nachhaltiger zu entwickeln, ist das Verbundvorhaben „MiMethox – Mikrobielle Methanoxidation in Deponieabdeckschichten“ entstanden. Es wird im Rahmen der Fördermaßnahme „klimazwei“ vom BMBF mit einer Laufzeit von 2007- 2012 gefördert. Das hier vorgestellte Arbeitspaket beschäftigt sich mit einer Feldstudie auf einer MBADeponie. Auf zwei speziell errichteten Testfeldern wird die mikrobielle Methanoxidation hinsichtlich ihrer Leistung und Anwendbarkeit im Schwachgasbereich untersucht. Auf der gemeinsamen Basis eines Kapillarsperrensystems und einem aufgelagerten mineralischen Boden wurde zum Einen ein am Standort gewachsene humusreicher Oberboden und zum Anderen eine Anmischung aus einem tonig-lehmigen Unterboden und Kompost (3:1 Vol.-%) aufgebracht. Die momentan laufende Messkampagne dokumentiert die Temperatur und Feuchtigkeit in den verschiedenen Bodenhorizonten sowie die bodenphysikalischen und chemischen Parameter zur Charakterisierung der Methanoxidationsprozesse. Unterirdische Gashauben, Gasprofile und Oberflächenemissionsmessungen werden herangezogen, um die Methankonzentrationen sowie Methanflüsse zu bilanzieren und daraus die mikrobiellen Abbauraten zu bestimmen.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung Deponie 2008 (Dezember 2008)
Seiten: 12
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Biol. Sonja Bohn

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