Die in letzter Zeit immer stärker gewordene Diskussion um den Klimawandel hat auf nationaler und internationaler Ebene zu großen Bemühungen zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft geführt. Das wohl bedeutendste Instrument ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Bis 2020 sollen in Deutschland 20 % der Energie regenerativ gewonnen werden. Um diese hohen Ansprüche zu erfüllen, wurden seit dem Jahr 2000 große Zuwachsraten besonders im Bereich der energetischen Nutzung von Biomasse verzeichnet.
Der Fachverband Biogas e. V. begrüßte die durch das EEG 2009 eröffneten Möglichkeiten, ungenutzte Biomassepotenziale wirtschaftlich zu erschließen. Nachhaltige Energieerzeugung war, ist und bleibt die Triebfeder der Biogasbranche. Wie die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, ist der Energiebeitrag aus Biomasse ein bedeutender Bestandteil der deutschen Energiewirtschaft. Wenn dieser effektiv in die Abfallentsorgung integriert werden kann, ist dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, die im biogenen Abfall vorhandenen Ressourcen klimaneutral und umweltgerecht zu nutzen. Doch müssen dafür rechtlich und wirtschaftlich zuverlässige Rahmenbedingungen geschaffen werden. Noch ist es fraglich, unter welchen Bedingungen die vorgestellten Boni zu erzielen sind. Abfallverarbeitende Biogasanlagen können zukünftig weiterhin von der Grundvergütung, bei Kraft-Wärme-Kopplung und dem Technologiebonus profitieren. C. da Costa Gomez, D. Wilken 33 Außerdem können sie auf große Fortschritte, Erfahrungen und technische Weiterentwicklungen zurückgreifen, die bei der Planung und dem Betrieb teilweise großtechnischer Biogasanlagen geleistet wurden. Doch ob dies zu einer vollständigen Nutzung der in der Abfallwirtschaft vorkommenden energetischen Potenziale führen wird, bleibt abzuwarten.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | Biomasse-Forum 2008 (November 2008) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,50 | |
Autor: | Dr. Claudius da Costa Gomez Dipl.-Ing. David Wilken | |
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Anmerkung zum Urteil des BVerwG vom 11.12.2008 – BVerwG 7 C 6.08
Stand und Perspektiven der stofflichen und energetischen Bioabfallverwertung in Deutschland
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Bezüglich der möglichen Beiträge, die die Abfallwirtschaft künftig bei der Energieversorgung leisten kann, gibt es derzeit noch unterschiedliche Schätzungen, die von etwa 3 % bis zu 8 % des Primärenergieverbrauches reichen. Unbestritten ist, dass die Abfallwirtschaft bei den Ersatzbrennstoffen und bei biologischen Abfällen einen höheren Beitrag zur Energieerzeugung leisten kann und wird als bisher mit rund 1,5 %; das Potenzial sollte allerdings gerade bei den biologisch abbaubaren Abfällen nicht überschätzt werden, denn hier kann es zur Nutzungskonkurrenz von Bioabfällen als potenzieller Brennstoff einerseits und als Inputmaterial für Kompostierungs- und Vergärungsanlagen andererseits kommen.
Vergleichende Bewertung der stofflichen und energetischen Verwertung von Bio- und Grünabfall
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Die getrennte Erfassung vom Bio- und Grünabfällen hat in Deutschland ein hohes Niveau erreicht. Allerdings ist der Anteil der daraus gewonnenen Energie noch vergleichsweise gering und die Biomasse wird überwiegend stofflich genutzt. Gerade vor dem Hintergrund, dass gegenwärtig Energiepflanzen in Konkurrenz zu Nahrungsmittel großflächig angebaut werden, muss die Frage gestellt werden, ob die kombinierte stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse nicht zielführender ist.
Trockenvergärung im Kammer-Verfahren am Beispiel der Bioabfallbehandlungsanlage Borgstedt
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (12/2008)
Bereits 2002 traf der Aufsichtsrat der Abfallwirtschaftsgesellschaft Rendsburg- Eckernförde mbH (AWR) zwei richtungweisende Entscheidungen: Ab 2008 sollte die Verarbeitung der getrennt erfassten Bio- und Pflanzenabfälle in Eigenregie erfolgen. Zudem sollten die Abfälle vor der Kompostierung zur Energieerzeugung genutzt werden. Heute, vor dem Hintergrund stark gestiegener Energie- und Rohstoffpreise, erweist sich die Beschlussfassung von damals als klimapolitisch vorausschauend und auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten als richtig.