Die Bewässerung stellt heute in vielen Bereichen der Landwirtschaft einen notwendigen Produktionsfaktor dar. Sie wirkt sich aber auch unmittelbar auf den Bodenwasserhaushalt der betroffenen Areale aus und kann im Bereich grundwassernaher Standorte zu einem Wasservorrat im Boden führen, welcher über den eigentlichen Bedarf der Kulturpflanzen hinausgeht. Dieser Aspekt soll am Beispiel eines bewässerten Untersuchungsstandortes im Südtiroler Erwerbsobstbau diskutiert werden.
Das Bodenwasser erfüllt wichtige Funktionen im gesamten Landschaftshaushalt. Es beeinflusst nicht nur Merkmale von Böden und deren Genese, sondern spielt eine zentrale Schlüsselrolle in zahlreichen ökosystematischen Prozessen. Genauere Erkenntnisse über die Bodenwasserdynamik eines Standortes sind unerlässlich für dessen Bewirtschaftung. Die Tatsache, dass die Bodenwasserdynamik eines Standortes jedoch vor dem Hintergrund eines hochkomplexen Beziehungsgeflechts zwischen den Landschaftskompartimenten Atmosphäre, Vegetation, Boden und geologischem Untergrund abläuft, erschwert standortbezogene, bodenhydrologische Erkenntnisse [9]. Diese Zusammenhänge gewinnen noch an Komplexität, wenn die Bewirtschaftung eines Standortes eine Bewässerung erfordert. Neben natürlichen Wirkungsgefügen bodenhydrologischer Art sind dann noch „anthropo-hydrologische" Faktoren zu berücksichtigen. Landnutzung und Bewässerung sind jedoch bereits seit prähistorischer Zeit untrennbar miteinander verbunden, um die landwirtschaftliche Produktion über das naturgegebene Maß hinaus zu steigern. Ein Beispiel ist die Region Südtirol in Norditalien, deren Agrarstruktur ganz wesentlich und nahezu monokulturell vom intensiven Kernobstanbau geprägt ist.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser Wirtschaft 08 / 2008 (August 2008) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr. Sven Grashey-Jansen | |
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