Thermische Nutzung von Biomasse und Abfall – Einsatz in großen und kleinen Anlagen

Die thermische Nutzung von Biomasse und Abfall steht nach wie vor unter grundsätzlich unterschiedlichen Vorzeichen (vgl. Bild 1). Die thermische Abfallverwertung, die bis auf wenige Ausnahmen fast ausschließlich in Verbrennungsanlagen erfolgt, besitzt traditionell einen schlechten Ruf. Müllverbrennungsanlagen werden als Quellen unkalkulierbarer Umweltrisiken und Emittenten gefährlicher Schadstoffe betrachtet. Im Gegensatz hierzu werden mit der thermischen Biomassenutzung, in der Regel zu Heizzwecken in Kleinfeuerungen oder durch Kraft-Wärme- Kopplung (KWK) in Heizkraftwerken realisiert, positive Assoziationen, wie Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz verbunden.

Die Prozesse zur thermochemischen Umwandlung von Festbrennstoffen sind die Pyrolyse, die Vergasung und die Verbrennung. Die Verbrennungsverfahren sind am weitesten entwickelt und stellen, beispielsweise für die Verwertung von Holz, Hausmüll oder Klärschlamm den etablierten Weg dar. Pyrolyse und vor allem Vergasung befinden sich dagegen noch immer in einem Entwicklungsstadium vor der Marktreife. Um besonders hohe Effizienz bei der thermischen Umsetzung von Biomasse oder Abfällen zu erreichen, sollten die Anlagen möglichst in Kraft-Wärme-Kopplung – bei Kleinanlagen natürlich auch zur reinen Wärmeerzeugung – betrieben werden. Bei der Auswahl der geeigneten Anlagengröße ist neben dem Energiebedarf auch immer auf die regionale Brennstoffverfügbarkeit zu achten. Aufgrund der Limitierung unserer energetischen Ressourcen, ist heute besonderes Augenmerk auf effiziente Betriebsweisen und auf die Erschließung bisher kaum genutzter Brennstoffsortimente zu legen. Im Reststoff- und Abfallbereich ist inzwischen ein Trend zu kleineren dezentralen Verwertungsanlagen erkennbar, der künftig auf eine bessere Ausnutzung auch dieses Energiepotenzials hoffen lässt.



Copyright: © OTH Amberg-Weiden
Quelle: Biomasse & Abfall – Regionale Brennstoffe Richtig Nutzen (Juni 2008)
Seiten: 15
Preis inkl. MwSt.: € 7,50
Autor: Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Significance of and Challenges for Flue Gas Treatment Systems in Waste Incineration
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (9/2016)
Flue gas cleaning downstream of waste incineration plants had its origins in the increased construction and deployment of such plants to counter rising air pollution in the nineteen-sixties. Back then, the ever-growing burden on the environment caused lawmakers to start enacting emission limits for air pollution control. An unceasing series of environmental scandals and increasingly better analytical methods and measuring instrumentation led to a constant reduction of the emission limits and, consequently, to ongoing adjustment and further development of the necessary process stages in flue gas cleaning. As a result, today minimum emissions can be reached even under the challenging condition of deployment of a very inhomogeneous fuel (waste) and, hence, waste incineration today is no longer a key contributor to air pollution. Today, the need for flue gas cleaning is not called into doubt anymore and has long become a matter of course in the industry and in society at large. Apart from ensuring efficient elimination of noxious gases, the focus of today’s further developments is on issues such as energy efficiency, minimization of input materials and recovery and recycling of by-products from flue gas cleaning as valuable raw materials. These issues are also deemed to be key challenges, especially when it comes to selecting sites for new plants in such a manner that potential synergies can be exploited. Such aspects will also have to be considered in the plans for the predicted mega-cities of the future.

Use of a Fabric Filter for the Sorption – What Has to be Considered? – Experiences and Solutions –
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (9/2016)
In almost all flue gas cleaning systems installed at WtE-plants, the fabric filters are central components. A good example for this is the conditioned dry sorption process which is currently preferentially used in Europe. Within the filter not only the particles and the particulate heavy metals are separated from the gas flow, but also all reaction products resulting from the separation of gaseous pollutants such as HF, HCl, SOx, heavy metals and in this respect particularly Hg as well as PCDD/PCDF. In addition to this the fabric filter constitutes an excellent reaction chamber with high additive powder density in the filter cake.

Infrasound Solution for Fouled SCR and the Economizer in World’s Largest Waste-to-Energy Boiler
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (9/2016)
Infrafone, with headquarters in Stockholm, Sweden, is using infrasound as a soot cleaning method and has plenty of experiences from various fuels and applications. The technical development has resulted in a product with much higher acoustic power than any other similar products on the market and acoustic modelling software that is unique. Infrasound cleaning increases the efficiency, the availability and the lifetime of industrial and marine boilers. In this text we start by describing the properties of infrasound and the product, while finishing by looking deeper into a couple of recent results obtained on waste to energy boilers.

Einfaches Verfahren für erhöhte Anforderungen an Emissionsgrenzwerte bei Abfall- und EBS-Verbrennungsanlagen unter Beachtung des Energieeffizienzgebotes
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (1/2010)
Quasitrockene bzw. konditioniert trockene Verfahren unter Verwendung von calciumbasierten Additiven zur Gasreinigung hinter Verbrennungsanlagen für Abfall und Ersatzbrennstoff haben insbesondere in Deutschland in den letzten Jahren eine herausragende Stellung eingenommen. Diese konzeptionell einfache Technik ermöglicht die simultane Abscheidung von Partikeln, sauren Schadgaskomponenten wie HF, HCl und SOx, Quecksilber und anderen Schwermetallen sowie Dioxinen/Furanen in einer Stufe. Die geforderten Emissionsgrenzwerte, zum Beispiel entsprechend 17. BImSchV oder der EU Directive 2000/76/EC, werden bei den üblichen Eingangskonzentrationen für die abzuscheidenden Komponenten zuverlässig und gesichert bei vertretbaren Betriebskosten eingehalten.

Elektrostatischer Abscheider für Biomasse-Heizanlagen – saubere Biomasse-Verbrennung
© OTH Amberg-Weiden (7/2009)
Die Spanner Gruppe ist ein mittelständischer Verbund von selbstständigen, innovativen Unternehmen, die auf Basis eines gemeinsamen Wertesystems agieren. Auf dem Weg in die Zukunft leben wir ein partnerschaftliches Miteinander. Das gilt für unsere Geschäftspartner und unsere 250 Mitarbeiter an fünf Standorten ebenso wie für die Umwelt, in der wir leben. Offenheit, Ehrlichkeit und vor allem Freude am Tun sind zentrale Aspekte unseres Wertesystems.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?