Altlast statt Heilquelle - Sickerwasser einer Mülldeponie bedroht die Kurstadt Baden-Baden

Eine alte Mülldeponie im Kurort Baden-Baden wurde zum Problemfall. Deponiegase bedrohten die umliegenden Wohngebäude und die Kurklinik. Zusätzlich belastet Deponie-Sickerwasser das Grundwasser mit CKW, PAK, Benzol, Cyanid und Ammonium. Die Sanierung ist bereits angelaufen.

Foto: C. Emling(09.06.08) Die ehemalige Deponie „Balger Straße“ der Stadt Baden-Baden wurde zwischen 1956 und 1973 betrieben. In diesem Zeitraum wurde ein Volumen von ca. 1 Mio. Kubikmetern mit Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll, Bauschutt, Erdaushub und Straßenkehricht sowie Klärschlämmen und Resten aus der Kompostierung verfüllt. Die Altablagerung ist mit Erdaushub und Bauschutt abgedeckt und wird als Kleingartengelände sowie als Erholungsgebiet mit Spielfeld für Kinder und Jugendliche genutzt. Im unmittelbaren Umfeld befinden sich Wohnbebauung und die Stadtklinik Baden-Baden. Durch Deponiegasaustritte besteht eine latente Gefahr von Deponiegasmigrationen in die umliegenden Gebäude. Im Straßenkörper und in Leitungsschächten wurden bereits Gaskonzentrationen festgestellt, die eine sofortige Sanierung in Teilbereichen notwendig machten. Grundwasseranalysen ergaben, dass der Müllkörper durch seitlich eindringendes Hangwasser mehrere Meter eingestaut ist und Sickerwasser aus der Altablagerung das Grundwasser mit, CKW, PAK, Benzol, Cyanid und Ammonium belasten. Eine Sicherung und Sanierung musste demnach auch den Grundwasserpfad berücksichtigen. Die Altablagerung liegt im Heilquellenschutzgebiet der Stadt Baden-Baden...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Eigenbetrieb Umwelttechnik Stadt Baden-Baden
Autorenhinweis: Martin Boeckh
Foto: C. Emling



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juni 2008 (Juni 2008)
Seiten: 1
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Martin Boeckh

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