In Deutschland werden derzeit 46 mechanisch-biologische Anlagen (MBA) betrieben, die Siedlungsabfälle durch mechanische Aufbereitung und biologische Behandlung in verschiedene Stoffströme aufteilen und diese stoffstromspezifischen Verwertungen (heizwertreiche Bestandteile und Metalle) bzw. der Ablagerung auf Deponien zuführen (ASA, 2007). Neben den klassischen MBA-Konzepten mit Deponierung des biologisch behandelten Abfallstromes (Endrotte-MBA) verfolgen dabei auch einige Anlagen das Konzept der mechanisch-biologischen Stabilisierung (MBS), wobei die biologische Behandlung nicht das Ziel eines maximalen Organikabbau sondern vielmehr die Trocknung der Abfälle und Bereitstellung einer möglichst großen Brennstofffraktion mit optimierten Brennstoffeigenschaften darstellt.
Die im Rahmen der vorliegenden Veröffentlichung dargestellten Ergebnisse einer Umfrage zur Energieeffizienz von MBA-Anlagen stellen eine belastbare Datengrundlage zur Beschreibung der aktuellen Situation der MBA in Deutschland sowie zur Entwicklung und Umsetzung weitergehender Optimierungsmaßnahmen dar. Es wird insbesondere deutlich, dass durch die energetische Verwertung der separierten heizwertreichen Abfallstoffe eine hohe Energieeffizienz für MBA-Anlagen erreicht werden kann. Die Untersuchungsergebnisse zeigen weiterhin, dass bei entsprechender Anlagengestaltung durch klassische MBA-Anlagen ähnlich hohe HWR-Abscheideraten wie bei MBS-Anlagen erzielt werden können. Darüber hinaus kann eine weitere Erhöhung der Energieeffizienz der MBA durch die Integration einer Vergärungsstufe bzw. die Bereitstellung von Biogas als regenerativen Energieträger erzielt werden. Im Vergleich zur Müllverbrennung (MVA) ist die MBA - kombiniert mit entsprechenden hochwertigen Verwertungsanlagen für die HWR-Fraktion - aus energiepolitischen Gesichtspunkten nahezu gleichwertig zu betrachten.
Copyright: | © Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA e.V. | |
Quelle: | Abfalltage 2008 (Februar 2008) | |
Seiten: | 25 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 12,50 | |
Autor: | Prof. Dr. Rainer Wallmann Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke Dipl.-Ing. Jürgen Hake | |
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