Ersatzbrennstoffherstellung und -verwertung in Deutschland

Anlagen, in denen gemischte Siedlungsabfälle – Hausmüll, häufig mit anderen Abfallarten wie Gewerbeabfall, Sperrmüll, Sortierresten – mit mechanischen, mechanisch- biologischen oder mechanisch-physikalischen Verfahren unter Erzeugung einer heizwertangereicherten Fraktion zur Nutzung als Ersatzbrennstoff behandelt 250 werden, werden unter dem Oberbegriff mechanisch(-biologische) Abfallbehandlungsanlagen (kurz M(B)A-Anlagen) zusammengefasst.

In Deutschland werden 61 mechanisch(-biologische) Abfallbehandlungsanlagen mit einer Gesamtkapazität von 6,4 Millionen Tonnen pro Jahr betrieben. In allen Anlagen wird eine Ersatzbrennstoff-Fraktion erzeugt. Die Ersatzbrennstoff-Ausbeute hängt von zahlreichen Einflussfaktoren ab und schwankt in weitem Bereich: die Untergrenze liegt zwischen 20 und 30 Ma.-%, die Obergrenze reicht in Einzelfällen bis zu etwa 70 Ma.-%. Das Ersatzbrennstoff-Aufkommen aus der mechanisch(-biologischen) Abfallbehandlung wird deutschlandweit auf insgesamt etwa 3,0 Mio. t/a geschätzt – davon etwa 2,02 Mio. t/a zur Monoverbrennung und etwa 0,98 Mio. t/a zur Mitverbrennung. Die Menge brennbarer Fraktionen (einschließlich Störstoffen) zur MVA beläuft sich auf etwa 0,7 Mio. t/a. Insgesamt werden also rund 58 % des M(B)A-Input Anlagen zur Mit-, Mono- oder Restabfallverbrennung zugeführt, d. h. thermisch behandelt.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 20. Kasseler Abfallforum-2008 (April 2008)
Seiten: 18
Preis inkl. MwSt.: € 9,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky
Dr.-Ing. Stephanie Thiel

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