Das Thema bezieht sich auf die derzeit aktuellen Verbrennungsanlagen für Ersatzbrennstoffe und Biomassen im Geltungsbereich der 17. BImSchV. Der Einsatz der genannten Brennstoffe dient zur Substitution fossiler Brennstoffe sowie zur ökologischen – CO2-neutralen – und wirtschaftlichen Energiewandlung. Der Betrieb von EBS- oder Biomasse-Verbrennungsanlagen ist ein Beitrag zur immer wieder geforderten Dezentralisierung der Energieversorgung. Die genannten Brennstoffe sind in Deutschland durch die Umsetzung der TA Siedlungsabfall und die alternative mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) vorhanden und sollten nutzbringend verwertet (nicht entsorgt) werden.
Deshalb werden derzeit fast nur Verbrennungsanlagen für Ersatzbrennstoffe und Biomassen in Deutschland geplant und errichtet. Die Zahl der bekannten Projekte liegt derzeit bei etwa vierzig bis fünfzig. Zu diesen werden noch einige Feuerungsanlagen aus der energie- und abfallintensiven Industrie kommen, die über niedrigere Brennstoffkosten, weniger CO2-Abgaben und die Verwertung eigener brennbarer Reststoffe eine bessere Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung realisieren wollen.
Die pauschale Halbierung der 17. BImSchV-Grenzwerte für Feuerungsanlagen führt zu erheblichen ökologischen und wirtschaftlichen Nachteilen. Das Verhältnis von erreichbarer Immissionsentlastung zum zusätzlichen Anlagen- und Energieaufwand ist unverhältnismäßig. Die Verfügbarkeit der Anlagentechnik verschlechtert sich. Der erforderliche doppelte bis 2,5-fache zusätzliche Energiebedarf erhöht die Schadstoff- und CO2-Belastung der Umwelt, die bei der gegebenen Form der Stromerzeugung in Deutschland zum Teil (z.B. bei der SO2- und HCl-Grenzwerthalbierung) mehrfach höher ausfällt, als durch die Grenzwerthalbierung an Entlastung erreicht werden kann. Darüber hinaus wird die CO2-neutrale Nutzung der anfallenden Biomassen und aufbereiteten Ersatzbrennstoffe, mit denen die knapper werdenden, CO2-intensiven fossilen Brennstoffe ersetzt werden sollen, durch die zusätzlichen Kosten der Grenzwertabsenkung erheblich belastet.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH | |
Quelle: | Energie aus Abfall 3 (2007) (September 2007) | |
Seiten: | 20 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Prof. Dr. Ing. Wolf Schulteß | |
Artikel weiterleiten | Artikel kostenfrei anzeigen | Artikel kommentieren |
„Kosten der Halbierung der 17.-BImSchV-Grenzwerte“
© Texocon GbR (5/2008)
Im Geltungsbereich der 17. BImSchV werden derzeit fast nur Verbrennungsanlagen für Ersatzbrennstoffe und Biomassen geplant und errichtet. Deshalb bezieht sich das Thema auf diese Brennstoffe und die dafür geeigneten Feuerungsanlagen.
Düngemittel aus Klärschlammasche
© Rhombos Verlag (9/2008)
Die Ergebnisse aus dem EU-Projekt SUSAN legen die großtechnische Umsetzung eines neuen thermochemischen Verfahrens für die Phosphor-Rückgewinnung nahe
Brenngaserzeugung aus hochkalorischen Abfällen
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (2/2007)
Nach Einführung der TASi 2005 wurde schnell ersichtlich, dass die Entsorgungskapazitäten nicht ausreichen, um die Abfallmengen, die nicht mehr unkonditioniert auf die Deponien verbracht werden können, zu entsorgen. Hinzu kommt, dass der Heizwert der Abfallfraktionen durch Aussortierung – DSD Systemen –, Kompostierungen und Mechanisch Biologische Aufbereitungsanlagen steigt. Dadurch entstehen neue hochkalorische Brennstoffe – z.B. Ersatzbrennstoffe aus der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung –, die ebenfalls zumindest der thermischen Verwertung zugeführt werden müssen.
Auf dem Weg zur Norm
© Rhombos Verlag (1/2006)
Die Entwicklung einer Standardmethode zur Bestimmung des biogenen Anteils in
Ersatzbrennstoffen macht Fortschritte
Zielkonflikt Emissionen und Energieeffizienz am Beispiel der 37. BImSchV
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2009)
Die 37. BImSchV zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes, in der Fassung vom 25. April 2008, sieht für Kraftwerksneubauten im Bereich der Feuerungs- und Gasturbinenanlagen einschließlich Gasturbinenanlagen zum Antrieb von Arbeitsmaschinen sowie für Verbrennungs- und Mitverbrennungsanlagen eine weitreichende Reduzierung der Stickoxid-Emissionen vor.