Charakterisierung von Ersatzbrennstoffen hinsichtlich brennstofftechnischer Eigenschaften

In dem hier gesteckten Rahmen werden Ersatzbrennstoffe, die aus mechanischen und mechanisch-biologischen Behandlungsverfahren von Restabfall aus Haushalten und zum Teil Restabfällen aus Industrie und Gewerbe stammen, betrachtet.

Fossile Brennstoffe – Kohle, Erdöl, Erdgas usw. – sind vor dem Hintergrund des Einsatzes in Anlagen zur Energieumwandlung sowie der Grundstoffindustrie umfangreich untersucht worden. Dabei konnten in Verbindung mit den jeweiligen Prozessen entsprechende brennstofftechnische Kriterien abgeleitet werden. Bei der Beurteilung sind aus brennstofftechnischer Sicht insbesondere
- chemische,
- mechanische,
- kalorische und
- reaktionstechnische
Eigenschaften zu betrachten (z.B. [5, 8 und 15]). Hierüber wurde auch mit Bezug auf Ersatzbrennstoffe in [1, 2, 6, 13 und 14] berichtet. Im Zusammenhang mit Ersatzbrennstoffen sind bisher hauptsächlich die Spurenanalyse – chemische Eigenschaften – im Hinblick auf die Freisetzung von Schadstoffen oder das Korrosionspotenzial untersucht und diskutiert worden (u.a. in [4, 6, 7, 10 und 12]). Darüber hinaus konnten insbesondere im Hinblick auf die Anwendung von Ersatzbrennstoffen in der Grundstoffindustrie aufgrund vereinfachter prinzipieller Überlegungen Aussagen zur energetischen Wertigkeit – kalorische Eigenschaften, Energieaustauschverhältnis – abgeleitet werden [3]. Interessant erscheinen jedoch auch Zusammenhänge zwischen der elementaren Zusammensetzung (chemische Eigenschaften) und dem Heizwert (kalorische Eigenschaften) sowie dem Zündverhalten (reaktionstechnische Eigenschaften). Kenntnisse zur Zusammensetzung von Brennstoffen, dem Heizwert und zum Zündverhalten sind einerseits im Hinblick auf die Auslegung von Feuerungsanlagen oder auf den Einsatz – z.B. bei der Mitverbrennung – in bestehenden Anlagen von Bedeutung. Andererseits spielt die Zusammensetzung in Verbindung mit dem Heizwert auch für die Bilanzierung von Anlagen eine Rolle. Mit der Annahme eines bestimmten C/H-Verhältnisses lassen sich bei der Bilanzierung allgemein über eine Rückwärtsrechnung auch Aussagen zur Zusammensetzung des Brennstoffes ableiten. In [9] wurde über diese Möglichkeit im Zusammenhang mit der Online-Bilanzierung von Biomasse- und Abfallverbrennungsanlagen berichtet. Interessant erscheint nun, wie sich C/H- und C/O-Verhältnisse bei Ersatzbrennstoffen – im Vergleich zu fossilen Brennstoffen und normalem Hausmüll – verhalten und inwieweit sich daraus Abhängigkeiten zum Heizwert oder zum Mindestluftbedarf ergeben, worauf in dem vorliegenden Beitrag eingegangen wird.




Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 3 (2007) (September 2007)
Seiten: 12
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann
Dr.-Ing. Martin Pohl
M.Sc. Sokesimbone Ncube

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Development of local municipal solid waste management in the Western Transdanubia region of Hungary
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Hungarian municipal solid wastes (MSW) management has developed tremendously over the past 15 years. More than 3,000 landfills and dumps had been closed, just to mention one improvement. However, still, lots of work is necessary to accomplish the EU’s ambitious aim of decreasing landfilling and increasing recycling and composting.

Mai-Fest für den Umweltschutz - IFAT 2008 in München
© Deutscher Fachverlag (DFV) (5/2008)
Internationaler und größer - die IFAT 2008. Zur weltweit bedeutendsten Messe für Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling werden vom 5. bis 9. Mai in München mehr als 100.000 Besucher erwartet. Für sie gibt es mit rund 2.500 Ausstellern ein noch breiteres Angebot als vor drei Jahren.

RECOVERY OF METAL HYDROXIDE SLUDGE FOR RECYCLING IN THE AOD CONVERTER
© IWWG International Waste Working Group (10/2007)
Surface treatment of stainless steel products comprises annealing followed by pickling. An oxide layer over a chromium-depleted layer is formed during the annealing, and these two layers are removed by pickling with acids. The most commonly used pickling acids at AB SMT are nitric acid (HNO3), hydrofluoric acid (HF), hydrochloric acid (HCl), and phosphoric acid (H3PO4). After pickling, the steel products are washed with water. The used pickling acids and the wastewater contain large amounts of valuable metal ions. The liquids are sent to the waste water treatment plant where they are neutralized with lime. The free metal ions precipitate and metal hydroxide sludge is generated, together with the formation of CaF2.

ENVIRONMENTAL EVALUATION OF HOUSEHOLD WASTE MANAGEMENT SYSTEM IN SOUTHERN GERMANY
© IWWG International Waste Working Group (10/2007)
As one of the cornerstones of sustainable materials management, integrated solid waste management strives towards the harmonization of economic, environmental and social benefits by appropriately steering post-consumer material flows. The adequate management of waste streams from society requires the integration of different technologies into a system, which minimizes the hazards on human health and the environment and maximizes the resource recovery, while being economically and socially sustainable.

LIFE CYCLE ASSESMENT OF MUNICIPAL SOLID WASTE MANAGEMENT POSSIBILITIES IN ASTURIAS (SPAIN)
© IWWG International Waste Working Group (10/2007)
Municipal Solid Waste (MSW) constitutes a serious problem in urban areas. A waste hierarchy is often suggested and used in waste policy making. Different versions of the hierarchy exist, but in most cases the following order is suggested: 1. Reduce the amount of waste, 2. Reuse, 3. Recycle materials, 4. Incinerate with heat recovery, 5. Landfill. The first priority, to reduce the amount of waste, is generally accepted. However, the remaining waste needs to be taken care of as efficiently as possible. The hierarchy after the top priority is often contested and discussions on waste policy are intense in many countries.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?