Bei der Entwicklung der – abfallwirtschaftlichen – Produktverantwortung stand und steht der Gedanke Pate, dass derjenige, der ein Produkt herstellt, am besten über Zusammensetzung, Inhaltsstoffe und Auswirkungen bestimmter Behandlungen Bescheid weiß und deshalb am ehesten in der Lage ist, ein Produkt nach dessen Nutzungsphase ordnungsgemäß und schadlos zu entsorgen.
Diese Überlegung ist Allgemeingut aller gesetzlichen Regelungen, die von den Produzenten verlangen, dafür einzustehen, dass von ihren Produkten keine Gefahren ausgehen, wie dem Produktsicherheitsgesetz, dem Arzneimittelgesetz oder der europäischen Regelung zu REACH oder letztlich auch der zivilrechtlichen Produkthaftung. Der Gedanke der abfallwirtschaftlichen Produktverantwortung versucht darüber hinaus, den Produzenten auch für die Erfüllung allgemeiner abfallwirtschaftlicher Ziele in die Verantwortung zu nehmen, indem er durch die Produktgestaltung zur Abfallvermeidung und zur Abfallverwertung beitragen soll. Ein Gedanke, der immer weiter um sich greift, weil z.B. die energieeffiziente Nutzung von (Elektro)Geräten voraussetzt, dass diese sich abschalten lassen und nicht durch unnötigen Standby-Verbrauch zur Energieverschwendung beitragen. Adressat dieser Pflichten muss der Hersteller sein, nicht der Verbraucher. Die Produktverantwortung ist dabei abzugrenzen von den Überlegungen des produktionsintegrierten Umweltschutzes, der versucht, die Umweltauswirkungen der Herstellungsphase zu minimieren. Auch dies kann sich natürlich auf das Produkt auswirken, wenn andere Materialien verwendet werden, um gefährliche Produktionsabfälle zu vermeiden oder die Verwertbarkeit der Produktionsabfälle zu erhöhen. Setzt man sich mit den Erfahrungen der Produktverantwortung auseinander, so gilt es zunächst deren – bisherige – Gegenstände darzustellen, ihre Instrumente und Ziele zu erläutern, bevor man auf zukünftige Chancen und die weitere Entwicklung der Produktverantwortung eingehen kann.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH | |
Quelle: | Produktverantwortung (2007) (Juni 2007) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | MinDir Dr. Helge Wendenburg | |
Artikel weiterleiten | Artikel kostenfrei anzeigen | Artikel kommentieren |
Ganz im Sinne des Erfinders
© Rhombos Verlag (1/2006)
Für eine erfolgreiche Markteinführung und Verbreitung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen sollten Kunden frühzeitig in den Innovationsprozeß einbezogen werden
Einbindung der Entsorgungsbranche in die Produktverantwortung
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (6/2007)
Das Thema Produktverantwortung ist ein wichtiges Thema – eines, das den privaten Entsorgern sehr am Herzen liegt, das sie weit gebracht hat in den letzten Jahren. Tatsächlich haben die Produktverantwortungen – neben dem Kreislaufwirtschaftsgesetz – für die private Entsorgungswirtschaft den entscheidenden Schritt zur Marktöffnung und zu eigener Entsorgungsverantwortung gebracht.
Von der Nische zum Massenmarkt
© Rhombos Verlag (1/2006)
Die Vorteile von ökologisch und sozial nachhaltigen Produkten müssen zielgruppengerecht in individuellen Kundennutzen übersetzt werden
Das Maß aller Dinge
© Rhombos Verlag (1/2006)
Nach dem lange Zeit der produktionsintegrierte Umweltschutz das moderne Umweltmanagement dominierte, werden in jüngerer Zeit wieder produktspezifische Strategien verstärkt thematisiert.
Ökodesign von Produkten
© Rhombos Verlag (1/2006)
Die Europäische Union erteilt Entwicklern und Produzenten einen Gestaltungsauftrag für mehr Umweltschutz und Innovation